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... tierische Begleiter in Büchern


Ich liebe Tiere! Egal ob Haustiere, exotische Tiere, Meeresbewohner oder Vögel. 

Und meiner Meinung nach versüßen tierische Begleiter jede Geschichte. 

Oft handelt es sich um eine WG-Katze, wie bei der What-if- oder der Someone-Reihe oder um einen aufgelesen Hund, wie in der In-Love-Reihe. Und diese Nebencharaktere machen Bücher oft zu Wohlfühlbüchern. Kleine Erwähnungen am Rande führen dazu, dass man sich in die Atmosphäre der Story einfühlen kann und geben einem ein heimeliges Gefühl. Hier mal einige meiner liebsten Beispiele: 

 

"Halt! Du kleine Streunerkatze bleibst gefälligst hier", ertönte Emmetts Stimme. [...] Emmett lag rücklings auf der Couch - Kitsilano fest gegen seine Brust gedrückt. Während er das Kätzchen an der Flucht zu hindern versuchte, segelte ein ganzer Stoß eng bedruckter Seiten von seinem Bauch zu Boden."

(What if we Drown, Sarah Sprinz, Seite 61, 1. Auflage) 

 

"Dann joggte ich ich die Treppe in den dritten Stock hoch, wo Micah bereits auf mich wartete. Sie hielt Laurence im Arm, der vermutlich mal wieder versucht hatte, der Wohnung zu entfliehen. "Hey", begrüßte ich sie und kraulte dem Kater, der sich meinen Fingerspitzen genüsslich entgegenstreckte und augenblicklich zu schnurren begann, den Kopf." (Someone to Stay, Laura Kneidl, S. 231, 1. Auflage)

 

Gleichzeitig können die Szenen, in denen die Charaktere das erste Mal auf ihre Tierfreunde treffen, unglaublich berührend und süß sein: 

 

"Mit Schwung schmeiße ich den Müll in den Container und will wieder reingehen, als ich es rascheln höre. Ich halte inne und lausche. Da ist es wieder. Es kommt von ... unter dem Container? Langsam gehe ich in die Knie und will nachschauen, was das ist. [...] Zwei Knopfaugen schauen mich argwöhnisch an, und ich kann mich gerade so vom Schreien abhalten, als ich erkenne, dass es keine überdimensionale Ratte ist, sondern ein kleiner Hund. [...] Sein Anblick zerreißt mir das Herz. Wie er da sitzt zwischen Papiermüll und auf dem kalten Nass des Bodens, kann ich deutlich sehen, wie seine Flanke bebt. Er zittert." (Truly, Ava Reed, S. 123, 1. Auflage) 

 

Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin, die die tierischen Nebenfiguren liebt und kennt. Aber wie sieht es denn mit Tieren als Hauptcharakteren aus? Das ist ein rares Phänomen, dessen sich nur wenige Autoren bedienen, besonders wenn es um Literatur für Erwachsene geht. Eine davon ist Petra Schier. 

Sie schreibt an zwei Liebesromanreihen, einmal handelt es sich um Weihnachtsromane und einmal um sommerliche Romane an der Nordsee. 

Ich habe zur letzten Weihnachtszeit bereits "Vier Pfoten für ein Weinachtswunder" und "Stille Nacht, flauschige Nacht" gelesen und gerade lese ich meinen ersten Roman der Lichterhaven-Reihe als Rezensionsexemplar.

"Vier Pfoten im Sommerwind" erzählt die luftig leichte Geschichte von Ella und ihrem Hund Barnabas, der ihr zu Beginn des Buches vererbt wird. Leider verstehen sie sich nicht ganz so gut, Barnabas vermisst sein altes Frauchen und Ella ist viel zu hektisch und ungeduldig mit dem Kleinen. 

Petra Schier schafft es, den Leser sowohl an der Haupthandlung - der Liebesgeschichte von Ella und Jörn, dem männlichen Protagonisten - teilnehmen zu lassen, als auch an Barnabas Einblicken in die Geschehnisse. In kursiver Schrift sind immer wieder seine Hundegedanken eingebaut: 

 

"Oh Mann." Stöhnend drückte Ella ihre Nase in das wuschelige Fell des Bearded Collies. "Ich bin ganz schön daneben." 

Kommt mir auch so vor. Aber ich mag es, mit dir zu kuscheln.

"Ich glaube, ich sitze ziemlich in der Patsche."

Ach ja? Warum denn?

"Ich habe Jörn geküsst."

Ach. 

"Oder er mich." Etwas zittrig sog sie die Luft ein und blickte Barnabas ins Gesicht. "Das ist eine Katastrophe."

Ich habe keine Ahnung, was du meinst, aber rede nur weiter. Wenn du mich dabei so weiterkraulst wie gerade hinter meinem Ohr, finde ich das ziemlich gut." 

(Vier Pfoten im Sommerwind, Petra Schier, S. 208, 1. Auflage) 

 

Wie süß und einzigartig ist das? Die Autorin trifft den perfekten Ausgleich zwischen Liebeslektüre und Story für Hundeliebhaber, denn Beides kommt keineswegs zu kurz! 

Ich genieße die Geschichte deshalb noch mehr. Barnabas bringt mich immer wieder zum Lachen und verbreitet ein unglaubliches Wohlgefühl. Und ich gebe es zu - manchmal blättere ich die nächsten Seiten durch, um nachzuschauen, wann Barnabas Gedanken wieder niedergeschrieben sind. 

 

Ich verabschiede mich noch mit einem tollen Auszug aus "Vier Pfoten im Sommerwind", wenn ihr noch nicht genug habt, schlage ich vor, dass ihr euch schleunigst auf den Weg zum nächsten Buchladen macht! Außerdem könnt ihr euch gerne meine Rezension zu dem Roman durchlesen.

(Werbung, Rezensionsexemplar) 

 

"[Jörn] wandte sich Barnabas zu. "Steh auf." Gleichzeitig machte er wieder die entsprechende Bewegung mit der Hand, die er sich von Carlotta abgeschaut hatte. Barnabas gehorchte sofort. 

Was denn nun? Hinlegen oder aufstehen? Hab ich was verpasst? Was habt ihr vor? 

Aufmerksam blickte er von Jörn zu Ella. "Jetzt du."

Ella seufzte. "Sitz!" Gleichzeitig hob sie den rechten Zeigefinger. Barnabas zögerte kurz und legte den Kopf schräg, dann ließ er sich auf sein Hinterteil sinken. 

Keine Ahnung, was das werden soll. Kann mich mal jemand aufklären? 

"Na bitte, geht doch." Zufrieden nickte Jörn. 

Ella kräuselte leicht die Lippen. "Platz!" Wieder ließ sie die entsprechende Handbewegung folgen. 

Das wird aber jetzt allmählich blöd. "

(Vier Pfoten im Sommerwind, Petra Schier, S. 76, 1. Auflage) 


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