"Aber Conor ... Sei vorsichtig bei ihm."
"Wieso?" Bei der bloßen Erwähnung seines Namens beginnt mein Herz, eine Spur schneller zu schlagen. "Mögen Sie ihn nicht?"
"Es geht nicht darum, ob ich ihn mag oder nicht. Du sollst nur aufpassen. Dieser Junge hat sich einen Ruf erarbeitet , und ich hab euch ins Dorf spazieren sehen heute Morgen."
[Anabelle Stehl, Songs of Emerald Hills, S.105]
Inhalt
In „Songs of Emerald Hills” reisen wir gemeinsam mit Caroline von Deutschland in ein kleines irisches Dorf. Seit dem Tod ihrer besten Freundin fühlt sie sich leer und kann ihr Leben nicht mehr genießen. Auch das gerade neu angefangene Jurastudium erfüllt sie nicht. Deshalb versucht Caroline ihrem Alltag zu entfliehen und nimmt spontan ein Jobangebot als Haushaltshilfe bei einer älteren Dame an. Doch tatsächlich verliebt sie sich nicht nur unerwartet in Irland, sondern auch in ihren neuen Nachbarn. Aber ihre Beziehung hat von Anfang an ein Ablaufdatum und das ist Beiden nur zu gut bewusst …
Cover und Titel
Sowohl das Cover als auch der Titel strahlen ein sehr mystisches und verträumtes Feeling aus und passen somit perfekt zum Buch und zu dem Bild, das die Autorin von Irland zeichnet. Die Hügel auf dem Cover und die unterschiedlichen grünen Farbschattierungen repräsentieren die Landschaft des Settings optimal und ich habe mich direkt zu diesen Emerald Hills geträumt.
Die Handlung
Im Prolog landet man als LeserIn direkt in den schlimmsten Momenten im Leben der Hauptcharaktere. Der Anfang ist also erst einmal schwer zu verdauen. Doch schnell wird deutlich, dass sowohl Caroline als auch Conor ein großes Potenzial für eine positive Entwicklung haben. Durch die schrulligen Dorfbewohner, die salzige Meeresluft und den Mann mit den großen Träumen, die Caroline so bewundert, findet sie langsam ihre Liebe zum Leben wieder. Auf dieser Reise lernt Caroline die irische Kultur so richtig kennen. Sie beginnt die gällische Sprache zu lernen, nimmt an den abendlichen Treffen im Pub der Stadt Teil, überwindet ihre Skepsis gegenüber Schafen und unternimmt lange Spaziergänge am Meer. Conor spielt dabei natürlich eine große Rolle. Ich habe schon viele Romance-Bücher in meinem Leben gelesen, aber die Liebesgeschichte von Caroline und Conor ist irgendwie ganz besonders. Es beginnt mit ihrem recht ungewöhnlichen und trotzdem nicht unplausiblen ersten Treffen und reicht von ihrer direkten Anziehung zueinander über die sich langsam und ohne Drama entwickelnde Verliebtheit bis zur ganz großen Liebe und dem Happy End. Die Beiden dabei begleiten zu dürfen hat unglaublich großen Spaß gemacht!
Die Charaktere
Caroline ist zu Beginn eine sehr melancholische Person, was in Anbetracht ihrer Vergangenheit keine Überraschung ist. Dennoch bleibt sie offen für Neues und wird im Laufe des Buches immer fröhlicher und auch selbstbestimmter. Ab dem Zeitpunkt, ab dem sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt, ändert sich auch die Grundstimmung des Buches und man erkennt viele weitere Facetten in Carolines Charakter. Sie ist hilfsbereit, neugierig und bereit, auch mal einfach ihrem Herzen zu folgen. Sie war zwar nicht meine liebste Protagonistin, aber sie war trotzdem ein gut geschriebener Charakter, weshalb ich eine gute Bindung zu ihr aufbauen konnte.
Connor hat sich in der Vergangenheit zwar einen Ruf als Player erarbeitet, aber direkt nach seinem ersten Treffen mit Caroline wird klar, dass er nur auf die richtige Frau gewartet hat. Es ist herzerwärmend zu sehen, wie Conor es genießt, jede freie Minute mit Caroline zu verbringen und wie er sich gleichzeitig vor ihrer Abreise fürchtet. Allerdings ist er auch sehr stur, was ich manchmal als frustrierend empfand. Zu Caroline passt er dennoch sehr gut! Die Autorin hat eher auf Ähnlichkeiten als auf Gegensätze der Personen aufgebaut, was ich sehr schön und erfrischend fand.
Mrs. Connoly ist die griesgrämige ältere Dame, der Caroline im Haushalt hilft. Ich habe die ganze Zeit auf den Moment hingefiebert, in dem sich die Wogen zwischen den Beiden endlich glätten und ich wurde nicht enttäuscht, denn letztendlich haben sie ein sehr lebhaftes und starkes Duo abgegeben.
Olivia ist das Mädchen, mit dem Caroline sich von Beginn an sehr gut versteht. Sie sind im gleichen Alter und kommen beide von außerhalb des Dorfes. Olivia hat sehr viel Positivität und Freude in das Buch gebracht und ich hätte mir so sehr ein Buch gewünscht, das ihr gewidmet wäre!
Die DorfbewohnerInnen sind alle sehr mit ihren Traditionen verwurzelt und lieben es sehr! Als Leserin habe ich nicht nur viel über die Sprache und Kultur Irlands gelernt, sondern auch über das Verhalten der Menschen, was ich sehr spannend fand. Jeder der Charaktere hat mit seinen Eigenheiten dazu beigetragen, dass das Dorf zu einem richtigen Wohlfühlort wurde.
Der Schreibstil
„Songs of Emerald Hills“ ist das erste Buch, dass ich von Anabelle Stehl gelesen habe, weshalb ich gar nicht wusste was mich erwartet: weder was die Handlung noch den Schreibstil angeht. Bereits im Prolog habe ich jedoch gemerkt, dass die Autorin sehr angenehm und flüssig schreibt. Sie hat mit ihren Worten detaillierte Bilder Irlands gezeichnet, was sehr stark zur gemütlichen Atmosphäre beigetragen hat. Mich konnte sie damit sehr fesseln und das Lesen hat einfach nur Spaß gemacht!
Meine Stimmung beim Lesen
In der Buchhandlung habe ich ganz spontan nach dem Buch gegriffen, denn ich wollte schon länger etwas von Anabelle Stehl lesen und bin irgendwie nie dazu gekommen. Dann hat mich ganz spontan „Songs of Emerald Hills“ angesprochen und zurück zu Hause habe ich direkt mit dem Lesen begonnen. Und jetzt bin ich ein absoluter Fan! Von der Autorin, dem Buch und Irland! Obwohl beide Hauptcharaktere schweres Gepäck tragen mussten und die Grundstimmung somit eher melancholisch war, habe ich mich ab Kapitel 1 absolut wohl gefühlt! Denn das Setting und die Erlebnisse der Personen waren so gemütlich, dass ich mich einfach zufrieden in meine Bettdecke einkuscheln und genießen konnte. Das Buch kann ich wirklich jedem empfehlen und ich kann es kaum erwarten, mit Teil 2 zu starten!
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